Das Ende einer Diktatur

25 Jahre ist es her, seitdem die letzte Diktatur auf deutschem Boden von den Menschen weggefegt wurde. Während die 1. Diktatur, die Naziherrschaft, nur mithilfe der Alliierten, viel Blut und Leid beendet werden konnte, hat sich 2. Diktatur sozusagen selbst aufgelöst.

Sie hatte den Anspruch, die Menschen glücklich zu machen, ohne Klassen und Kasten, ohne Gewalt und im Einverständnis mit allen Bewohnern gemeinsam ein gedeihendes Land aufzubauen. Keiner dieser Ansprüche ist verwirklicht worden. Irgendwann, als die Zeiten sich wendeten, hatten viele ihrer Bewohner keine Lust mehr auf dieses Experiment.<!–more–>

Von innen heraus

Natürlich war auch das Ende der DDR nicht ohne Zutun ausländischer Mächte möglich. Gorbatschow in Russland, die tschechische und polnische Regierung und in allererster Linie die Ungarn. Sie haben am 2. November 1989 ein Loch in den Eisernen Vorhang geschnitten.

In diesem Moment startete das konkrete Ende der DDR, dass sich lange schon anbahnte. Spätestens seit 1988, als mutige Menschen bei der Demonstration zum Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ihre eigene Meinung auf Transparenten zum Ausdruck brachten, war klar, dass die verknöcherte Führung nicht mehr so weitermachen konnte wie bisher. Begonnen hatte das alles mit der Ausbürgerung Wolf Biermanns.

Diese Ausbürgerung eines Künstlers brachte die Intellektuellen und Künstler auf die Barrikaden. Also jene, deren Loyalität sich der Staat durch verschiedenste Vergünstigungen und Pöstchen gesichert hatte.

Angstfrei und mutig

In der Konsequenz wurde die Mutigsten dieser Künstler und Intellektuellen zu Protagonisten einer antistalinistischen Haltung. Der Staat honorierte dies, indem er sie ausreisen ließ. Er hoffte damit, die Querulanten und Nörgler loszuwerden. Das Gegenteil trat ein. Es entwickelte sich eine Kultur des Hierbleibenwollens. Der Gedanke, wenn alle gehen, wird sich hier nie etwas ändern, stärkte und entwickelte die Opposition.

Menschen sahen auf einmal, dass sich Widerstand lohnen kann, insbesondere junge Menschen wollten so nicht mehr weiter leben. Sie sahen, dass die Umwelt irreparabel beschädigt wird, dass die Produktion auf Kosten der Ressourcen, der menschlichen und der natürlichen, durchgezogen durchgeführt wurde. Dagegen standen, zunächst in den Kirchen, die Menschen auf. Sie wollten sich ihre Zukunft nicht von alten Herren fernab in irgendeinem Politbüro nehmen lassen.

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