Terra Preta

Terra Preta – die Wundererde

Jeder Gärtner, egal ob mit einem eigenen Garten oder einigen Pflanzkästen auf dem Balkon, träumt den Traum, dass er nie wieder düngen muss. Es scheint, als würden die Wünsche aller erhört werden, denn es gibt eine Erde, die nicht gedüngt werden muss. Sie kommt ursprünglich aus dem brasilianischen Amazonasgebiet. Die dortige Erde wird Terra Preta genannt. Sie verfügt über die unglaubliche Fähigkeit, Nährstoffe über einen langen Zeitraum zu speichern und ihn nur langsam an die Pflanzen abzugeben. Die brasilianischen Böden sind nicht nur Jahrzehnte alt, sondern gar Jahrtausende. Und das Beste daran ist: Sie wurden von den Indios selber hergestellt. Eine Methode, die jeder erlernen kann!

Das Problem: Der hiesige Gärtner pflanzt seine Pflanzen auf einem humusreichen Boden an. Doch um die nährenden Fähigkeiten des Bodens zu erhalten, ist es notwendig, diesen mit ausreichend „Nahrung“ zu versorgen. Hierzu gehört das Zuführen von Kompost, Häcksel, Mulch oder Laub. Anders ist dies bei der „Schwarzen Erde“, wie die Terra Preta ebenfalls genannt wird.

Natürlich ist auch hier das wichtigste Elemente der Humus, denn er ist den Pflanzen der wichtigste Nährstofflieferant. Das Verwunderlich an der Terra Preta ist, dass sie in einem Gebiet des Amazonas entstanden ist, in der der tägliche Regen eigentlich alle Nährstoffe schnell aus dem Boden herauswäscht. Ebenso ist erstaunlich, dass die Bereiche, in denen die Terra Preta zu finden ist, von Menschenhand geschaffen sind. Denn die Indios haben Exkremente, Holzkohlenasche und weitere Abfälle mit der Erde gemischt und sie in Tongefäßen „reifen“ lassen. Aus diesem Grunde findet man in den Regionen immer wieder Tonscherben in der Terra Preta. Die Holzkohle bindet die Mikroorganismen, die zur Humusproduktion notwendig sind, an sich und lässt so eine „normale“ Reifung zu.

Wie stelle ich selber Terra Preta her?

Die im Handel angebotene Terra Preta ist nicht Original und auch nicht authentisch hergestellt. Also sollte man sie einfach selber herstellen. Das Hauptaugenmerk ist auf die fein gemahlene Holzkohle zu legen. Auf keinen Fall sollte Holzkohlenasche verwendet werden. Denn Kaminasche ist vollständig verbrannt, während der Holzkohlestaub stabile Strukturen beinhaltet, die als Basis für einen hohen Kohlenstoffgehalt und eine gute Nährstoffspeicherung versprechen. Diesen Staub gibt es im Handel zu kaufen. Wer einen Aztekenofen besitzt und darauf kocht, kann sie auch selber herstellen, da diese Holzkohle nicht vollständig verbrennt.

Garten- und Küchenabfälle werden klein geschnitten und mit gut 10 Prozent Holzkohlenstaub vermischt. Nun gibt man noch ein wenig Steinmehl und Effektive Mikroorganismen nach Prof. Hiro hinzu. Das Gefäß wird nun verschlossen und rund zwei Wochen bei mehr als 15°C stehen gelassen. Das Produkt wird nun auf den Erdboden entleert und mit einer Plane für ein halbes Jahr liegen gelassen. Danach ist die Terra Preta fertig und kann eingesetzt werden.

Achtung: Erbsen, Bohnen und Kräuter mögen die Terra Preta aufgrund ihrer Zusammensetzung überhaupt nicht. Aber sie sind die einzigen Kostverächter!

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