Insektenplage im Herbst

Insekten sind zwar nützlich, können aber nerven

Sie scheinen aus allen Löchern zu kommen. Rot-schwarz kribbelt und krabbelt es einfach überall. Ganze Hauswände sind davon bedeckt. Ja, es sind tatsächlich Marienkäfer, die sich in Scharen ansammeln. Viele Menschen sprechen in solchen Fällen bereits von einer Plage. Doch warum tun die Marienkäfer das?

Einwanderer unter den Insekten

Sicherlich handelt es sich bei den Krabbelkäfern um Marienkäfern, jedoch sind es die asiatischen Marienkäfer, die auch als Harlekinkäfer bezeichnet werden. Sie entstammen ursprünglich dem östlichen Asien, hauptsächlich China, Japan, Korea oder der Mongolei. Sie sind, mit sechs bis sieben Millimeter breite, ein wenig breiter als der europäische. Auch die Farbe des Panzers zeigt deutlich, mit welchem wir es zu tun haben. Der europäische Marienkäfer trägt einen hell- bis dunkelroten Panzer und hat relativ wenig schwarze Flecken. Der asiatische hingegen hat eine hellgelbe bis dunkelrote Farbe und relativ viele Flecken. Zudem sondert er einen unangenehmen Duft ab, sobald er sich bedroht fühlt.

Der Harlekinkäfer ist wie unser heimischer Marienkäfer auch ein sehr guter Bekämpfer der Blattläuse. Zudem frisst er wesentlich schneller als der europäische Käfer. Daher wird er gerne zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Einsatzorte sind Gewächshäuser, Obstanbaugebiete und Weinberge.

Warum nun tauchen sie im Herbst scharenweise auf?

Sicherlich hat sich der Fremdling aus dem fernen Osten mittlerweile in der europäischen Natur etabliert. Der europäische Marienkäfer ist ein Einzelgänger, der sich in Laubhaufen oder unter Baumrinden einen Platz zum Überwintern sucht. Der asiatische Käfer hingegen ist ein Schwarmtier. Das bedeutet, dass sie auch die Überwinterung nur mit vielen Exemplaren zusammen machen. Da sie in ihrer Heimat vorwiegend in Höhlen oder an Felswänden durchführen, sind sie natürlich auch bei uns auf der Suche nach derartigen Orten, wenn der Herbst voranschreitet. Gerade die Hauswände erinnern den Käfer an die Felswände, die er aus der Heimat kennt. Sind Ritzen und Spalten in den Wänden bzw. an Fenstern und Türen vorhanden, gelingt es den Käfern sogar, ins Innere des Hauses zu gelangen. Dort endet die Suche, da dieses Quartier einfach optimal ist.

Um diesen Szenario vorzubeugen, sollte rechtzeitig überprüft werden, ob entsprechende Ritze und Spalten in der Hauswand zu finden sind. Sind sie erst einmal geschlossen, sinken die Chancen, dass die Tiere hereinkommen. Auch eine Duftbarriere an den Fenstern aus Vanillestangen oder Lorbeerblättern vertriebt sie. Einen guten Effekt haben auch die Insektenschutzgitter, die bereits im Sommer gute Dienste geleistet haben.

Der asiatische Marienkäfer stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Dennoch sollte man ihn vorsichtig mit einem weichen Besen auf die Handschaufel nehmen und nach draußen bringen. Dort kann er weitersuchen. Achtung: Auch in dieser Situation könnte er seinen unangenehmen Duft versprühen und zudem gelbe Flecken auf hellen Möbeln hinterlassen.

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